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đŸ€Die Leugnung eigener und fremder GefĂŒhle: Wie wir unbewusst Spannungen schaffen...

Spannungen, Konflikte sind ein unvermeidlicher Bestandteil menschlicher Beziehungen, doch oft entspringen sie nicht immer aus Meinungsverschiedenheiten, sondern aus subtilen Prozessen, die tief in unserem Inneren wurzeln. Ein hĂ€ufiger Ursprung von Spannungen liegt in der Leugnung von BedĂŒrfnissen und GefĂŒhlen – sei es in uns selbst oder im Umgang mit anderen. In der Transaktionsanalyse sind sie ein fester Bestandteil der Skriptanalyse.


Der innere Verrat: Wenn wir uns selbst leugnen

Viele Spannungen, Konflikte beginnen mit einem inneren Verrat: Wir ignorieren oder unterdrĂŒcken unsere eigenen BedĂŒrfnisse, Interessen und GefĂŒhle. Oft geschieht dies, um Harmonie zu bewahren, Erwartungen zu erfĂŒllen oder gesellschaftlichen Normen zu entsprechen.

Ein Beispiel: Jemand, der in einem Meeting seine Meinung zurĂŒckhĂ€lt, weil er denkt, dass diese nicht wichtig genug ist oder andere verĂ€rgern könnte. Doch diese ZurĂŒckhaltung schafft inneren Druck. Die ungesagten Worte sammeln sich an und können irgendwann in Form von Frustration oder Wut hervorbrechen – oft in einem Moment, der mit der ursprĂŒnglichen Situation nichts mehr zu tun hat.

Ein zentraler Mechanismus dahinter ist unser innerer Dialog mit unserem "Schweine Eltern-Ich". Oft sabotieren wir uns selber: „Sei ruhig, Deine Meinung interessiert niemanden!“ oder „Sei klein und scheu!.“ Solche Gedanken öffnen die TĂŒr zur Selbstkasteiung – einer Form von emotionaler Selbstverleugnung, die langfristig unsere psychische Gesundheit und zwischenmenschliche Beziehungen belastet.


Die subtile Leugnung durch andere

Nicht nur wir selbst, sondern auch andere können unsere GefĂŒhle und BedĂŒrfnisse leugnen – oft unbewusst und mit den besten Absichten. SĂ€tze wie „Das ist doch nicht so schlimm“ oder „Nimm das nicht so schwer“ sollen trösten, fĂŒhlen sich jedoch hĂ€ufig an wie ein Schlag ins Gesicht. Warum? Weil sie unser Empfinden herabsetzen und uns das GefĂŒhl geben, nicht ernst genommen zu werden.

Wenn jemand etwa Ă€ussert, wie verletzt er sich nach einer Kritik fĂŒhlt, und die Reaktion darauf lautet: „Das war doch gar nicht böse gemeint“, wird die verletzte Person in ihrer Wahrnehmung entwertet. Solche Aussagen unterbrechen den Dialog und schaffen einen NĂ€hrboden fĂŒr MissverstĂ€ndnisse und Konflikte.


Der Kreislauf von Leugnung und Konflikt

Die Leugnung – sei es durch uns selbst oder andere – hinterlĂ€sst eine emotionale Leere und Diskrepanz. Übergangene BedĂŒrfnisse und GefĂŒhle stauen sich an wie Wasser hinter einem Damm. Mit der Zeit genĂŒgt ein kleiner Auslöser, um eine Flut von Emotionen freizusetzen: Wut, Versagens-Angst, Zugehörigkeits-Angst, Verzweiflung oder Ärger.


Der Weg aus der Spirale

Wie können wir diesen Kreislauf durchbrechen und eine Kultur des Verstehens und der gegenseitigen Anerkennung schaffen? Hier sind einige AnsÀtze:

  1. Selbstreflexion ĂŒben: Sich regelmĂ€ssig die Frage stellen: „Wer redet jetzt mit mir? Erwachsenen-Ich oder Schweine Eltern-Ich? Welche BedĂŒrfnisse habe ich gerade? Was wĂŒrde mein innerer Professor dazu sagen?

  2. Empathisch kommunizieren: Anstatt GefĂŒhle anderer zu bewerten - „das ist doch nicht so schlimm“, können wir Fragen stellen: „Warum fĂŒhlst du dich so? Wie kann ich dich unterstĂŒtzen?“. Ehrliches Mitteilen ist die Basis fĂŒr eine verstĂ€ndnisvolle Zusammenarbeit resp. Zusammenleben

  3. Eigene BedĂŒrfnisse klar benennen und erkennen: Wer lernt, authentisch und respektvoll ĂŒber seine GefĂŒhle und BedĂŒrfnisse zu sprechen, gibt anderen die Chance, darauf einzugehen und sich selber und den anderen ernst zu nehmen.

  4. Achtsamkeit praktizieren: RegelmÀssig innezuhalten und den eigenen inneren Dialog bewusst wahrzunehmen, kann helfen, selbstzerstörerische Gedankenmuster zu erkennen und zu durchbrechen. Dem Scheine-Eltern-Ich darf keine Energie geschenkt werden.

  5. Grenzen setzen und respektieren: Sowohl die eigenen Grenzen klar kommunizieren als auch die der anderen achten. Nur so kann ein Raum entstehen, in dem echte Begegnung möglich ist.


Fazit: "Leugnungen" als Chance begreifen

Die Leugnung von GefĂŒhlen und BedĂŒrfnissen schafft Konflikte – in uns selbst und mit anderen. Doch wenn wir lernen, unsere inneren Dialoge zu hinterfragen und achtsam auf die BedĂŒrfnisse von uns und unseres GegenĂŒbers einzugehen, können Konflikte zu Chancen werden. Sie bieten uns die Möglichkeit, authentisch zu sein, echte Verbindungen zu schaffen und Beziehungen zu vertiefen. Denn letztlich beginnt jeder Dialog – mit anderen und uns selbst – mit einem einzigen, entscheidenden Schritt: dem ehrlichen Mitteilen und Zuhören!



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